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Am 26. Juni 2009 hat das Welterbekomitee der UNESCO (United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization = Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur) im Rahmen seiner 33. Sitzung in Sevilla (Spanien) die Dolomiten in die Liste des Welterbes der Menschheit aufgenommen: Ihre landschaftliche Schönheit sowie ihre geologische und geomorphologische Bedeutung wurden als weltweit einzigartig eingestuft.
Neun Berggruppen - eine repräsentative Auswahl der Dolomiten - wurden als „serielles Welterbegut" in die Welterbeliste der UNESCO eingetragen. Seriell deshalb, weil die Berggruppen zwar räumlich voneinander getrennt sind, landschaftlich, geologisch und geomorphologisch aber trotzdem ein einheitliches Ganzes bilden. Die insgesamt rund 142.000 Hektar großen Gebiete erstrecken sich über die Provinzen Bozen-Südtirol, Trient, Belluno, Pordenone und Udine. In Südtirol sind die Naturparks Drei Zinnen, Fanes-Sennes-Prags, Puez-Geisler, Schlern-Rosengarten, der Gebirgsstock Latemar und das Naturdenkmal Bletterbach Teile des Welterbes.
Eine Aufnahme in die Welterbeliste ist die weltweit höchste Anerkennung für eine Naturstätte, sozusagen ein „Nobelpreis für Naturgüter" wie Gerhard Heiss, Experte der IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resource =Internationale Union für die Bewahrung der Natur und natürlicher Ressourcen), es treffend formulierte. Bevor es eine Stätte auf die Liste des Welterbes schafft, wird eingehend und gründlich überprüft, ob sie die strengen Kriterien der UNESCO erfüllt. So wird unter anderem sichergestellt, dass es sich um ein weltweit einzigartiges Gut von außergewöhnlicher universeller Bedeutung handelt. Dadurch ist die Bewahrung dieses unersetzlichen Erbes nicht mehr nur Anliegen und Verpflichtung des jeweiligen Landes, sondern der gesamten Völkergemeinschaft. Kommt nämlich eine dieser besonderen Stätten zu Schaden oder wird sie maßgeblich beeinträchtigt, bedeutet das nicht nur einen Verlust für den betroffenen Staat, sondern für die gesamte Menschheit.
Es ist daher wichtig, alles zu tun, um die Menschen von Wert und Sinn der Auszeichnung „Welterbe" zu überzeugen. Der Schutz, die Erhaltung und die Aufwertung der Welterbestätte Dolomiten müssen zu einem gemeinsamen kulturellen Anliegen werden, das sich nicht nur auf das eigentliche Welterbe beschränkt, sondern ein neues Verantwortungsbewusstsein für die gesamte Dolomitenregion schafft. Die erfolgreiche Zusammenarbeit der Provinzen während der Kandidatur hat gezeigt, welch großes Potenzial das Projekt „Dolomiten UNESCO Welterbe" in sich birgt: für die Sensibilisierung der Bevölkerung, die nachhaltige Entwicklung dieser Gebirgsregion und nicht zuletzt für die Völkerverständigung.